Die Klinik für Gastroenterologie ist auf eine Vielzahl an endoskopischen Verfahren spezialisiert.
Endoskopien von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Ösophago-, Gastro-, Duodenoskopie) sowie des Dick- und Enddarmes (Coloskopie, Rektoskopie) sind unverzichtbarer diagnostischer Bestandteil bei der Abklärung von Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes. Dies schließt die endoskopische Entnahme von Gewebeproben und die Abtragung von Neubildungen (Polypen) ein.
Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Spiegelung des Zwölffingerdarms mit röntgenologischer Darstellung der Gallengänge und des Gangsystems der Bauchspeicheldrüse (ERCP). Häufig können bei diesen Eingriffen Abflussstörungen ohne Operation behoben werden.
Mit Hilfe der endoskopischen Submukosadissektion können wir im Rahmen einer endoskopischen Untersuchung frühe bösartige Veränderungen als Ganzes entfernen. Dies hat gegenüber den herkömmlichen Entfernungstechniken den Vorteil, dass die Gefahr eines erneuten Auftretens des Befundes deutlich reduziert werden kann. Es erfolgt eine Markierung der zu entfernenden Struktur, um sicherzustellen, dass diese vollständig im Gesunden entfernt wird. Anschließend wird die Läsion durch Unterspritzung von der Muskularis getrennt. Somit kann eine Verletzung der Muskelwand vermieden werden. Abschließend wird die Läsion mit einem speziellen Instrument endoskopisch unter Sicht abgetragen. Die Untersuchung erfolgt unter einer Sedierung oder ggfs. in Vollnarkose, falls erforderlich.
Zur Entfernung von Polypen und anderen Veränderungen im Verdauungstrakt setzen wir die endoskopische Vollwandresektion mit dem FTRD® System ein. Andere endoskopischen Abtragungstechniken reichen bis in die Submukosa. Bei tiefer wachsenden und vor allem vernarbten Befunden blieb in der Vergangenheit oft nur die Möglichkeit einer chirurgischen Operation. Die endoskopische Entfernung solcher Befunde ist jedoch mit dem FTRD®-System möglich. Zudem werden alle Wandschichten mikroskopisch untersucht, so dass nicht nur eine sichere Aussage über die Art, sondern auch über die Größe des Befundes möglich ist.
Das FTRD® verfügt über eine Kappe mit einem besonderen Verschlussclip und einer integrierten elektrischen Schlinge.
Mithilfe einer speziellen Greifzange wird der Befund in die Kappe eingezogen und ein Clip zum sicheren Verschließen darübergelegt. Anschließend wird der Befund oberhalb des Clips abgeschnitten und entfernt. Komplikationen treten bei der Vollwandresektion selten auf. Die Untersuchung wird in der Regel unter Sedierung durchgeführt, so dass der Eingriff für Patienten gut verträglich ist.
Blutungen im Verdauungstrakt sind sehr häufige Notfälle, die rasch zu einem lebensgefährlichen Zustand führen können. Häufig ist eine rasche endoskopische Intervention erforderlich. Hierfür steht eine 24 Stunden Notfall Endoskopie mit langjähriger Facharztexpertise zur Verfügung. Die allermeisten Blutungen können so endoskopisch erfolgreich behandelt werden.
Die Argon-Plasma-Koagulation ist ein Verfahren bei dem Hochfrequenzstrom genutzt wird um Schleimhautgewebe berührungslos zu koagulieren. Diese Methode wird während einer endoskopischen Untersuchung benutzt, um Schleimhautblutungen zu behandeln und um bösartige Läsionen zu veröden. Dies kann sowohl bei einer Magenspiegelung, als auch bei einer Darmspiegelung erfolgen.
Die Radiofrequenzablation (RFA) ist eine Methode, bei der Hitze eingesetzt wird, um Gewebe im Körper zu zerstören. Vor allem bei der lokalen Zerstörung von bösartigen Veränderungen wird dieses Verfahren eingesetzt. Die erforderliche Hitze wird durch einen Hochfrequenzstrom erzeugt. Wir nutzen dieses Verfahren um Läsionen endoskopisch in Speiseröhre, Magen, Enddarm und den Gallenwegen zu behandeln.
Metallstents werden vor allem eingesetzt, um bösartige, aber auch gutartige Engstellen zu überbrücken. Dies erfolgt hauptsächlich in der Speiseröhre sowie im Bereich des Magens, des Dünndarms und der Gallenwege, selten auch im Dickdarm.
Fremdkörper können absichtlich oder unabsichtlich in den Verdauungstrakt gelangen. Dies stellt eine Gefahr für den Verdauungstrakt dar, insbesondere bei scharfkantigen Gegenständen. Um diese Fremdkörper zu entfernen, werden verschiedene endoskopische Verfahren eingesetzt, die hohe Fachkompetenz erfordern. Dabei legen wir außerordentlichen Wert darauf, dass die Schleimhaut nicht verletzt wird.
Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) oder Jejunostomie (PEJ) ist ein Verfahren zur künstlichen Ernährung über einen Katheter im Magen oder Dünndarm. Dies kann bei einer Reihe von Erkrankungen notwendig sein, die dazu führen, dass ein Patient nicht mehr in der Lage ist zu schlucken. Das Verfahren wird während einer Magenspiegelung unter Sedierung durchgeführt. Patientinnen und Patienten, die eine PEJ nur prophylaktisch erhalten, können weiterhin problemlos Nahrung zu sich nehmen.
Eine endoskopische Untersuchung des ca. 5 m langen Dünndarms mit Interventionsmöglichkeit ist weder mit einer Magen- noch mit einer Darmspiegelung möglich. Wenn dies erforderlich ist, bietet die moderne Spiralenteroskopie eine Lösung. Dabei wird der Dünndarm mit einem elektrisch motorisierten, flexiblen Videoendoskop aufgefädelt. Bei Auffälligkeiten werden während der Untersuchung Proben entnommen und therapeutische Maßnahmen eingeleitet.